Newsletter Oktober 2020

20.09.09_Zurueck in den Seminaralltag_Newsletter

Editorial

Der Platz vor dem historischen Herrenhaus von Haus Villigst füllt sich wieder. Seminarteilnehmer sitzen mit Abstand auf der grünen Wiese unter den gewaltigen amerikanischen Roteichen und diskutieren miteinander, eine bezaubernde Skulpturenausstellung mit Werken von Bernd Moenikes zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Endlich sind wir wieder "analog" präsent! Der Tagungs-Alltag kehrt zurück - mit neuen Themen, neuen Ansätzen und ganz viel Motivation. Wir wünschen uns sehr, dass es so bleiben kann.

Das frisch aufgestellte Veranstaltungsprogramm für das zweite Halbjahr 2020 hat viel Substanz. Verschobene Seminare sind wieder aufgenommen worden, aber auch neue Themen  wurden gefunden. Eine hoch interessante Mischung ist entstanden. Es finden sich Tagungen zu Flucht und Asyl ebenso wie zur Lage in Afghanistan. Weitere Seminare thematisieren den Umgang mit dem Rechtspopulismus, andere Tagungen gehen ökologischen Fragen nach wie den Brennpunkten der Gentechnik, der Zukunft der Landwirtschaft oder den negativen Auswirkungen der globalen "Vermüllung" durch Kunststoffe.

In guter Tradition bieten wir Vater-Kind-Wochenenden aber auch das Fernstudium 'Theologie geschlechterbewusst' an. All dies gehört zum breiten Bildungsangebot der Abteilungen unseres Instituts.

Das Programm der Evangelischen Akademie Villigst im IKG für das zweite Halbjahr 2020 wird es dieses Jahr erstmals nicht in gedruckter Form geben. Auch das liegt an Corona: Das Institut für Kirche und Gesellschaft geht neue digitale Wege. Eine Übersicht der Seminare gibt es jetzt nur noch online auf der Internetseite unter www.kircheundgesellschaft.de. Auf diese Weise können wir kurzfristige Änderungen und zusätzliche Angebote schnell und flexibel aufnehmen.

Corona hat auch dafür gesorgt, dass die Weltklimakonferenz in Glasgow und der geplante 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit auf 2021 verschoben werden mussten. Der 1. Virtuelle Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist ein Beispiel für ein neuartiges Online-Format. Vom 25. September bis zum 2. Oktober werden zehn digitale Bildungsveranstaltungen zu Themen wie Klimagerechtigkeit, Planetare Grenzen, Ethik des Genug oder auch Mobilitätswende angeboten. Zu den Online-Seminaren gehören neben pointierten Einführungsvorträgen von prominenten Persönlichkeiten zum jeweiligen Thema viel Zeit und Raum für Diskussionen in kleinerer Runde und Rückfragen an die Referenten per Chat.

Egal, ob online oder als Präsenztagung mit Maskenpflicht und Mindestabstand, einer verringerten Teilnehmendenzahl: Wir stellen uns den Herausforderungen für das zweite Halbjahr 2020, freuen uns auf spannende Veranstaltungen und vor allem auf Sie! Bis bald in Villigst und bleiben Sie gesund!

Klaus Breyer
Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft

Der Verantwortung für die Schöpfung stellen

Premiere: Präses Annette Kurschus verleiht erstmals den Schöpfungspreis der westfälischen Landeskirche

Sie engagieren sich in ihrer Gemeinde seit 20 Jahren in nahezu allen Bereichen des Umweltschutzes. Sie gestalten ihren Evangelischen Friedhof unter Umweltaspekten um. Oder sie säen auf dem Gelände ihrer Kindertageseinrichtung eine Wildblumenwiese und insektenfreundliche Blumen aus. Kurz: die Mitarbeitenden, Haupt- wie Ehrenamtliche, setzen den biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, vor Ort konsequent um.
Dafür sind am Samstag, 19. September, drei kirchliche Initiativen und Projekte von Präses Annette Kurschus erstmals mit dem Schöpfungspreis der Evangelischen Kirche von Westfalen ausgezeichnet worden. mehr ...

Profilbild Schwerpunktbetreuer Platzhalter

Die gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen in Zeiten von Corona – drei Anmerkungen

1. Der Shutdown der „Krone der Schöpfung"

Der "Shutdown der Corona-Krise" war bzw. ist nicht nur ein Shutdown der Wirtschaft und unseres Soziallebens, sondern auch ein "Shutdown" unserer Vorstellungen von menschlicher Autonomie und Souveränität, ein Herunterfahren dessen, was zentral unser Menschsein konstituiert.
Auch die Imagination vom "Macher Mensch", vom Herrscher über das Haus Erde erhielt tiefe Risse. Der Mensch als "Krone der Schöpfung" wurde - diesmal durch die Corona-Krise – massiv in Frage gestellt. Statt robuster Resilienz wurde deutlich, wie zerbrechlich unser Leben und Zusammenleben ist. mehr ...

Breyer, Klaus Profil

AUFRUF
Für eine klima- und naturverträgliche, sozial gerechte Lebens- und Wirtschaftsweise: Energie- und Ressourcenverbrauch drastisch reduzieren

Ein gutes Leben und eine sichere Zukunft sind grundlegende Rechte aller Menschen. Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise hat das für viele Menschen, insbesondere in den reichen Ländern des globalen Nordens, bislang ermöglicht. Ihr immenser Ressourcen- und Energiebedarf ging und geht jedoch zu Lasten anderer Menschen, v. a. in Asien, Afrika und Lateinamerika, führt zu Umweltzerstörung, Artensterben und Klimawandel und gefährdet damit unsere Lebensgrundlagen.

Das Institut für Kirche und Gesellschaft unterstützt diesen Aufruf!

20.09.09_Newsletter Klima und naturverträgliche

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Erntedank: Ohne ausbeuterische Kinderarbeit!

Kinderarbeit in Kakao- oder Zuckerrohrplantagen, verheerende Arbeitsbedingungen in Textilfabriken, Hungerlöhne für Teepflückerinnen … leider ist dies traurige Wirklichkeit unserer weltweiten Wirtschaft. Auch deutsche Unternehmen sind daran direkt oder indirekt beteiligt. In den Kakaoplantagen Westafrikas schuften rund zwei Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. mehr ...

20.09.09_Newsletter Erntedank Kinderarbeit

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