Naturbewusstsein 2019/2020

Wissenschaftlicher Vertiefungsbericht zum Vergleich der Jugend- und Erwachsenenstudie

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) führen alle zwei Jahre eine bundesweite Befragung zum Bewusstsein der Bevölkerung für Natur, Naturschutz und biologische Vielfalt durch. Im vorliegenden Vertiefungsbericht zur Erwachsenenstudie 2019 und Jugendstudie 2020 werden in drei verschiedenen Teilbereichen die Themenfelder Engagement zum Naturschutz analysiert sowie ein Vergleich der Erwachsenen- und Jugend-Daten vorgenommen.  

Auf Grund der im Erhebungszeitraum auftretenden Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen wurde während der Jugendstudie ein Methodenwechsel von persönlichen Interviews auf eine Online-Befragung vorgenommen. Ein Vergleich des Antwortverhaltens hinsichtlich der unterschiedlichen Erhebungsmethoden ist ein weiterer Teilbereich dieses Berichtes. 

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Im Kapitel 4.2.7 „Vergleich der Einstellungen zu Verantwortung und Engagement für die Natur“, Verantwortungszuschreibung heißt es: 

„Die Frage, wer künftig mehr Verantwortung für den Schutz der Natur in Deutschland tragen soll, wird in beiden Stichproben ähnlich beantwortet. Signifikante Unterschiede in der Verteilung der Antworten zwischen beiden Gruppen gibt es bei der Verantwortung der Politik, der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie der Industrie, des Handels und sonstiger Wirtschaft. So sind die Befragten der CAPI-Studie stärker der Meinung, dass die Politik zukünftig mehr Verantwortung übernehmen muss (89 Prozent „stimme eher zu“ bzw. „stimme voll und ganz zu“; Online-Befragte: 80 Prozent „stimme eher zu“ bzw. „stimme voll und ganz zu“). Umgekehrt sehen die CAPI-Befragten Kirchen und Religionsgemeinschaften nicht so stark in der Pflicht (38 Prozent „stimme eher nicht zu“ bzw. „stimme gar nicht zu“) zukünftig mehr Verantwortung zu übernehmen, als die Online-Befragten (36 Prozent „stimme eher nicht zu“ bzw. „stimme gar nicht zu“). Der Industrie, dem Handel und der sonstigen Wirtschaft möchten hingegen die CAPI-Befragten zukünftig mehr Verantwortung zuschreiben, was der signifikante Unterschied von 11 Prozentpunkten verdeutlicht (Siehe Abbildung 50).“  

Offenbar haben sowohl Erwachsene als auch Jugendliche die Kirchen als Akteure des Biodiversitätsschutzes nicht prominent im Blick.
Das BICK-Projekt soll dazu beitragen, dass sich diese Einstellung verändert.  

Lesen Sie hier die Studie des BfN vom Mai 2022.

Kontakt

Dr. rer. nat. Gudrun Kordecki
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