16.10.2021 bis 23.10.2021
Wir wollen uns in diesem Jahr mit der christlichen Tierethik beschäftigen. Tatsächlich mutet es angesichts der Tatsache, dass sich das Leben auf diesem Planeten ca. drei Milliarden Jahre ohne den Menschen entwickelt hat und es keinen Platz auf der Erde gibt, an dem die Tiere nicht vor uns da waren, nicht nur grotesk an, daran zu glauben, es sei hauptsächlich der Mensch, an dem Gott Gefallen gefunden habe. Wir nehmen einen Schöpfergott an, für den alle Mitgeschöpfe des Homo sapiens lediglich für Statistikrollen vorgesehen waren und das Gesamt des Ökosystems Erde die relativ bedeutungslose Kulisse für den Auftritt des "eigentlichen" göttlichen Partners darstellt. Innerhalb der aktuellen Biodiversitätsdebatte wird die Frage diskutiert, wie viel Artenvielfalt nötig und wie wenig möglich ist, soll das Ökosystem Erde stabil bleiben. Der Ansatz der theologischen Zoologie rückt ebenso die Würde des Tieres wieder in das Blickfeld, als auch die Achtung des Menschen vor dem Tier als schöpfungsgerechtes Verhalten.