Mitgliederversammlung der Evangelischen Akademien in Villigst

Präses Annette Kurschus:
„Akademien sind Forum und Faktor in der Gesellschaft.“

Schwerte. „Was ist die Aufgabe der Evangelischen Akademien?“, mit diesem Denkanstoß eröffnete Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, ihren Impulsvortrag vor den Vertretern der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD). Drei Tage lang halten die Direktorinnen und Direktoren und die Geschäftsführungen der Ev. Akademien auf Einladung der Ev. Akademie Villigst im Institut für Kirche und Gesellschaft ihre Mitgliederversammlung in Haus Villigst ab.

Präses Annette Kurschus lud zu einem westfälischen Abend ein und hielt dabei ihren Vortrag zur „Bedeutung der Evangelischen Akademien für die gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen“. Glauben und Denken, Hoffen und Wissen, in diesen Feldern bewegen sich die Ev. Akademien. Es sei die besondere Kunst, den Glauben und die religiöse Überzeugung in die Sprache der Öffentlichkeit zu übersetzen und auch den Austausch der Argumente zuzulassen. Das müsse auf Augenhöhe mit allen Menschen der Zivilgesellschaft geschehen, so Präses Annette Kurschus. „Die Akademie ist ein Raum, in dem Engagement, unterschiedliche Positionen und lösungsorientierte und faktenbasierte Diskurse stattfinden“, fasst sie zusammen.

Für die Präses ist die Akademie Forum und Faktor. So habe sich beispielsweise die Evangelische Kirche von Westfalen in den Bereichen Asylpolitik, Klima- und Energiepolitik klar positioniert. Hier seien die Kirche insgesamt und die Akademie, die Diskurse zu den Brennpunktthemen anbietet, „Faktor“ und werden ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. „Unsere Akademie ist aber auch ‚Forum‘, indem sie mit Fachkompetenz das Arrangement schafft, die unterschiedlichen Positionen zu reflektieren und in einen Diskurs zu bringen.“ Annette Kurschus weiter: „Für mich gehört die Begleitung der ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Transformation an die Spitze der Agenda der Evangelischen Akademien.“ Wichtig sei für sie, die Beteiligung möglichst vieler Menschen. „Da, wo Menschen beteiligt werden, schrumpft die Angst und wächst die Hoffnung“, ist die Präses überzeugt.

Intensive Gespräche über Art und Inhalte der Diskurse und auch die Notwendigkeit einer Streitkultur in den Ev. Akademien unter den Gästen beschlossen den Westfälischen Abend in Villigst.

EAD-MV_Westfälischer Abend_©IKG

Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Akademien in Deutschland trafen sich in Haus Villigst.
v. l.: Dr. Klaus Holz (Generalsekretär EAD), Kerstin Gralher (Ev. Akademie Villigst), Dr. Christiane Spieker (Geschäftsführerin IKG), Dr. Sebastian Kranich (Akademiedirektor, Ev. Akademie Thüringen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender EAD), Präses Annette Kurschus, Udo Hahn (Akademiedirektor, Ev. Akademie Tutzing, Vorstandsvorsitzender EAD), Uta Engelmann (Akademiedirektorin, Ev. Akademie Baden, Vorstandsmitglied EAD), Klaus Breyer (Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft, Vorstandsmitglied EAD).
Foto: IKG