Corona und kein Ende – so fühlt es sich häufig an, auch wenn die meisten Menschen inzwischen zum „alten Normal“ zurückgekehrt sind und am liebsten mit den bedrückenden Erfahrungen nicht mehr behelligt werden möchten. Doch bleiben viele Fragen offen.
Denen widmet sich die Tagung „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie“ am 14. November 2024 von 9 bis 18 Uhr im Gemeindehaus der Pauluskirche in Bochum. Veranstalterin ist die Evangelische Akademie Villigst zusammen mit der Stadtakademie Bochum.
Während der Veranstaltung wird der Fokus auf einige wenige Aspekte gelenkt, die aus den Maßnahmen hervorstachen und die die Bevölkerung in der Wahrnehmung von Politik, Wissenschaft und Verwaltung polarisiert haben.
Zum einen die Frage, wie wir eigentlich mit Kranken und Sterbenden umgehen, wenn unmittelbarer Kontakt untersagt ist, und wie wir spirituellen Bedürfnissen nachkommen und dem Verlangen nach menschlicher Nähe und Trost, wenn wir zwangsweise allein gelassen werden.
Ein weiterer Aspekt: Werden Daten von Erkrankten, von Genesenen, von Krankheitsverläufen erfasst und systematisch ausgewertet? Ist es zukünftig möglich, politische Entscheidungen durch tatsächliche Datenerhebungen transparenter zu machen? Und wird die Frage, welche Maßnahmen gesellschafts- und sozialpolitisch sinnvoll ist, breiteren Raum in den Entscheidungsfindungen einnehmen?
Wir betrachten außerdem die Handlungsweisen von Akteuren des Gesundheitssektors, zum Beispiel der Gesundheitsämter, und sprechen über den Umgang mit Pandemieplänen sowie die Maßnahmenplanung in Kommunen.
Die Kritik an den massiven Grundrechtseinschränkungen ist bis heute nicht verstummt. Welche juristischen Konzeptionen dazu beigetragen haben mögen und welche staatsrechtlichen Selbstbeschränkungen nötig gewesen wären, wird ein weiterer Schwerpunkt der Tagung sein.
Gemeinsam wollen wir bei dieser Veranstaltung überlegen, was nötig ist, damit sich in einer Gesellschaft nicht der Eindruck verfestigt, dass nicht nur die Ereignisse, sondern auch die Politik über sie hinweggehen. Wie evidenzbasierte Medizin und Forschung gesellschaftspolitischen Entscheidungen zugrunde liegen sollten und wie wir die Freiheit des Einzelnen ins Verhältnis setzen zum Wohl der anderen.
Die eingeladenen Fachreferenten und -referentinnen stellen Kritik und Verbesserungspotentiale vor, die gemeinsam diskutiert werden. Da „nach der Pandemie vor der Pandemie ist“, befördert die kritische Auseinandersetzung mit dem Gewesenen die Urteilsbildung für zukünftige Gesundheitskrisen.
Es wirken mit:
Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung: www.kircheundgesellschaft.de/veranstaltungen/
Hier finden Sie die Pressemitteilung im PDF-Format.