Glück - Eine Studientagsreihe
Glück im Leid

Immer wieder an diesem Studientag wurde dabei festgestellt, dass Leid und Unglück individuelle Größen darstellen, die Menschen unterschiedlich wahrnehmen. Dass es bei diesem Thema – wie beim Thema Glück insgesamt – grundsätzlich immer nur um Annäherungen gehen kann, dass die tragfähigen Antworten für das eigene Leben nur persönlich gefunden werden können. Und dass, selbst wenn es gelingt, Glück im oder trotz Leid zu erleben, dies das Ergebnis eines Prozesses ist, eines langen Ringens, voller Ambivalenzen, und dies auch von Voraussetzungen wie der eigenen Haltung ein Stück weit abhängig ist.

Dabei geht es dann um verschiedene Möglichkeitsräume: Beispielsweise die Freude über weitgehend schmerzfreie Stunden bei schwerster Krankheit, das Erleben von Nähe und Eingebundensein bei einem großen Verlust, die durch die Erfahrung von Leid geschärfte Aufmerksamkeit für die kleinen Freuden im Alltag. Und es kann um Wachstumserfahrungen gehen, um Lernprozesse, die hierdurch angestoßen werden, beispielsweise die Fähigkeit, mehr Nähe zu anderen Menschen zulassen zu können oder an innerer Stärke zu gewinnen.

Und wie bereits am Studientag zur Frage nach einem möglichen Glück auf Dauer wurde deutlich, dass viel auch von der zugrundeliegenden Haltung abhängt. Schatten und Licht, Leid und Glück sind, wie Martina Plieth es ausdrückte, „Spannungseinheiten in unserem Alltag, die letztlich nicht aufzulösen sind“. Diese in das eigene Leben zu integrieren und positiv anzunehmen, kann eine gute Voraussetzung sein, auch in schweren Zeiten Gutes zu erleben.

Der nächste Studientag der Reihe findet am 26. August zum Thema Glück und Entbehrung im Kloster Hiltrup, Münster statt. Die Studientage können auch einzeln besucht werden.