Rückblick:
Wandel gestalten –
Modelle der Umnutzung von Kirchen in NRW

Exemplarische Anschauung und die Einladung zum Mitdenken über die Möglichkeiten von Gestaltungsspielräumen – das waren die Ziele der Kirchenexkursion „Wandel gestalten – Modelle der Umnutzung von Kirchen in NRW“. Die von der Kulturbeauftragten der EKvW organisierte Exkursion führte von Meerbusch über Wattenscheid bis nach Soest.

05c - Kloster-Beuerberg-Bild-Edward-Beierle

Auch wenn die Lage für viele Gemeinden bedrückend ist – zu viele Kirchgebäude und Gemeinderäume, sich rasant verkleinernde Mitgliedszahlen, Geldnot und das Gefühl der Überforderung durch gleichzeitig drängende, multiple Anforderungen – besteht doch trotz allem die Möglichkeit der Gestaltung.

Zwar handelte es sich um eine Exkursion zu Gebäuden, aber natürlich war die Frage nach der inhaltlichen Entwicklung der Evangelischen Kirche und ihrer Gemeinden explizit und implizit immer bei allen Belangen dabei: Was ist unser Auftrag? Wie lässt er sich in den örtlich gegebenen und antizipierten Umgebungen umsetzen? Was wird dort gebraucht? Wie bleiben wir durch unsere Arbeit sichtbar und ein wertvoller Bestandteil gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens?

Exemplarisch war die Fahrt nicht nur durch die Auswahl der Orte. In Meerbusch wurde konkret die Gemeindeentwicklung anhand von zwei sich in unmittelbarer Nähe zueinander befindenden Nachkriegskirchen und ihrer Gemeinden beschrieben. In Soest ging es um ein großes Ensemble denkmalgeschützter, bau- und kulturhistorisch bedeutsamer Kirchen, und in Wattenscheid wurde der Blick über die konfessionellen Grenzen hinweg geworfen. Hier konnten die Teilnehmenden sehen, dass zumindest in dem Teil des Erzbistums Essen eine radikal andere Gemeindeentwicklung nicht nur angestoßen, sondern auch sehr lebendig und intelligent schon umgesetzt wird.

Exemplarisch waren auch die Lösungsansätze. Bezogen auf die Entwicklung der Gemeindearbeit können zukünftig die Gebäude die Inhalte vorgeben, wird die gesamtgesellschaftliche Nutzung im Vordergrund stehen, indem Kirchen als Kirchen ersichtlich bleiben, aber andere – kommunale, gemeindliche – Aufgaben erfüllen. Oder wie in Wattenscheid, wo zwar von der Kirchenleitung die strukturellen Vorgaben gemacht wurden, ihre Ausgestaltung aber in den Pfarreien verblieben ist, so dass in unserem besuchten Beispiel nicht mehr überall die Kirche als Kirche vor Ort ist, aber in ihrer inhaltlichen Arbeit sicht- und greifbar bleibt.

Ergänzt wurden die drei Tagesreisen um Vorträge und Diskussionen mit der Denkmalpflege des LWL und der BauKulturNRW, die weitere Spielräume und Perspektivwechsel in die Betrachtung der jeweiligen Probleme einbrachten.

Kontakt

Kerstin Gralher
02304 / 755 323
kerstin.gralher@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte