„Männer sollen ihre Belange, ihre Themen, Fragen, Probleme und Hoffnungen in der Kirche wiederfinden. Dafür brauchen sie Räume, Orte und Gelegenheiten, die wir als kirchliche Männerarbeit in großer Vielfalt zur Verfügung stellen“, sagt Martin Treichel nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland am 3. Mai auf der Haupttagung des Verbands in Barhöft.
„Wie Geschlechter verstanden werden und wie darüber debattiert wird, befindet sich derzeit in einem enormen Wandel, der grundlegende gesellschaftliche Entwicklungen nachvollzieht. Wir wollen unsere Perspektiven in diesen gesellschaftlichen Diskurs einbringen“, so Martin Treichel. „Umso wichtiger ist es, auch personelle und finanzielle Ressourcen für diese Arbeit zur Verfügung zu stellen, damit sich im kirchlichen Kontext Männer am Ringen um Geschlechtergerechtigkeit aktiv einbringen.“ Optionen dafür zu schaffen, sei immer wieder neu der Anspruch der Männerarbeit der EKD.
Der neu gewählte Vorstand sehe sich vor der Herausforderung, ab 2025 erstmals seit fast 80 Jahren ohne eine zugeordnete Geschäftsstelle für die Belange von Männern in Kirche und Gesellschaft zu wirken.
Der 55-jährige Landespfarrer für Männerarbeit der Ev. Kirche von Westfalen und Leiter des Fachbereichs „Frauen, Männer, Vielfalt“ im Institut für Kirche und Gesellschaft der Landeskirche folgt in seinem Amt Pfr. Gerd Kiefer, Leiter der Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft der Ev. Kirche der Pfalz, der mit großem Dank nach 12 Jahren als Vorsitzender verabschiedet wurde.
Auf der Haupttagung der Männerarbeit der EKD, die vom 02.-04. Mai 2023 auf Einladung des männerforums der Ev.-luth. Kirche in Norddeutschland an der Ostsee stattfand, wählte die Mitgliederversammlung des Verbandes der Einrichtungen für Männerarbeit in den evangelischen Landeskirchen einen neuen Vorstand. Neben Martin Treichel gehören ihm an: als stellvertretender Vorsitzender Dr. Holger Gemba (Vorsitzender der Männerarbeit der Ev. Kirche von Westfalen im Ehrenamt), Silvio Hermann-Elsemüller (Landesobmann der Männerarbeit in der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz im Ehrenamt), Pfr. Günter Kusch (Referent für Männerarbeit der Ev.-luth. Landeskirche in Bayern), Pfr. Dr. Erik Panzig (Leiter der Erwachsenenbildung der Ev.-luth. Landeskirche Sachsens), Manuel Schittenhelm (Geschäftsführer des Ev. Männer-Netzwerkes Württemberg) und Pastor Ralf Schlenker (männerforum der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland).
Zu Beginn der Tagung hatten der Bischof des Sprengels Mecklenburg und Pommern Tilmann Jeremias und Susanne Bowen, Staatssekretärin für Kultur des Bundeslandes, auf einem Podium zu virulenten Fragen von Vernunft und Vertrauen in Politik und Kirche gesprochen. Tilmann Jeremias betonte, angesichts von Fake News werde umso mehr ein nüchterner, vernünftiger Blick in den gesellschaftlichen Herausforderungen gebraucht. Susanne Bowen formulierte als eine Hauptaufgabe von Politik, ein Umfeld des Vertrauens zu schaffen, um die Veränderungen in der Gesellschaft mutig zu gestalten.
(Männerarbeit EKD)