Was 1989 in Haus Ortlohn mit der westfälischen Männerarbeit begann, fand am 18. Oktober in Wittenberg seinen Abschluss. Der heutige Vorsitzende der EKD-Männerarbeit und westfälische Landesmännerpfarrer Martin Treichel würdigte Martin Rosowski und seine Verdienste um die evangelischen Männer in Deutschland.
Seit Rosowski 1991 Geschäftsführer wurde, hat er in Kirche und Gesellschaft immer wieder wichtige Impulse für die Etablierung einer gleichstellungsorientierten Männerpolitik gegeben und wichtige Beiträge zur emanzipatorischen Weiterentwicklung männlicher Identitäten geleistet. Rosowski hat sich über Jahrzehnte in den Geschlechterdiskurs eingebracht und dabei große Wirkung im kirchlichen und politischen Bereich entfaltet.
In seine Amtszeit fiel der Zusammenschluss mit der Männerarbeit im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR. Der neu gegründete Verband bemühte sich seit den neunziger Jahren verstärkt um Versöhnung mit den Menschen in den von Deutschland im Zweiten Weltkrieg überfallenen Staaten. Ein herausragendes Projekt war die Gründung des Kindererholungszentrums Nadeshda in Weißrussland, in dem Kinder, die unter den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl leiden, sozialpädagogisch und medizinisch betreut werden. Martin Rosowski war maßgeblich an der Initiative zur Gründung eines Bundesverbandes der Männerorganisationen als Ansprechpartner der Politik für gleichstellungsorientierte Männerarbeit beteiligt. Von 2010 bis 2019 leitete er als Vorsitzender das „Bundesforum Männer - Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e. V.“ mit Sitz in Berlin.
Der Bochumer Theologe und Historiker ist der dritte und letzte Geschäftsführer der Männerarbeit der EKD seit ihrer Gründung 1946 im hessischen Echzell. Die Zukunft der Männerarbeit auf Bundesebene ist noch unklar, aber der Vorstand arbeitet an einer positiven Perspektive – allerdings mit weniger Personal.
Martin Treichel
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte
02304 / 755 370
martin.treichel@kircheundgesellschaft.de