Einsamkeit ist in den letzten Jahren zu einem politischen Schlagwort geworden. Die Initiative der Landesregierung in NRW gibt auch kirchlichen Angeboten die Chance, sichtbarer zu werden oder Fördermittel zu erhalten.
Kirche geschieht dort, wo Gemeinschaft ist. Das treibt viele Ehrenamtliche an. Sie sind gerne gemeinsam mit anderen für andere aktiv. Doch leider finden nicht mehr alle Menschen leicht Zugang zu kirchlichen Angeboten. Dabei sind diese geradezu prädestiniert für den Kampf gegen die Einsamkeit, den sich die Politik neuerdings auf die Fahnen geschrieben hat. Mit neuen Angeboten wie Parkbänken oder gemeinsamen Spaziergängen, die aktiv zum Gespräch und auch zur Seelsorge einladen, versuchen kirchliche Ehren- und Hauptamtliche daher seit geraumer Zeit, Menschen zu erreichen, die sich einsam fühlen. Aber auch klassische Angebote wie Mittagstische, Kirchencafés oder Besuchsdienste werden oft neu gedacht und niederschwelliger auf die Bedürfnisse einsamer Menschen ausgerichtet.
Dass Einsamkeit nicht nur ältere Menschen betrifft, die keine beruflichen Kontakte mehr haben und verwitwet sind, zeigen aktuelle Studien. So zum Beispiel die Studie „Einsamkeit bei Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie“ von Prof. Dr. Maike Luhmann von der Ruhr-Universität-Bochum. Daraus lassen sich auch Empfehlungen für die Kinder- und Jugendarbeit ableiten. Die kirchlichen Angebote wie Offene Tür oder geschlechtsspezifische Gruppen können auf ihre Attraktivität für Außenstehende überprüft und die Raumgestaltung überdacht werden. Oft sind lange Wege durch das Gemeindehaus ein Hindernis für die Teilnahme an Veranstaltungen.
Wer sich mit solchen oder anderen Projekten für mehr Gemeinschaft einsetzt, kann von der Initiative des Landes NRW gegen Einsamkeit „Du+Wir=Eins“ profitieren. Zum einen durch den Fördertopf 2000x1000 für ehrenamtliches Engagement. Hier können ganz einfach je 1000 €uro für ein Projekt beantragt werden. Alle wichtigen Details finden sich auf dem Engagementportal des Landes. (www.engagiert-in-nrw.de ) Förderfähig sind die meisten Sachkosten, aber auch Honorarkosten, z.B. für eine Schulung der Ehrenamtlichen.
Um Angebote gegen Einsamkeit bekannter zu machen, kann man sie in die Datenbank des Landes eintragen. Hier finden sich bereits einige Kirchengemeinden in NRW. Jeder kann dies unter www.land.nrw/einsamkeit tun.
Ehrenamtliches Engagement zur ermöglichen ist wichtig, um einen Ausweg aus negativ empfundener Einsamkeit zu bieten. Und hier haben Kirchengemeinden ein breites Portfolio für Jung und Alt. Um das Ehrenamt in der Evangelischen Kirche von Westfalen zu stärken, sind wir bemüht, auch außerhalb der Kirche auf aktuelle Fördermöglichkeiten hinzuweisen. Es lohnt sich also, dafür und für unsere anderen Angebote regelmäßig auf www.ehrenamt-ekvw.de vorbeizuschauen.
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