Nadeshda – ein Projekt der Männerarbeit

26. April 1986. Im Atomkraftwerk von Tschernobyl kommt es zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Zwei Explosionen zerstören einen der vier Reaktorblöcke und schleudern radioaktives Material in die Atmosphäre, das weite Teile Russlands, Weißrusslands und der Ukraine verseucht. Die radioaktive Wolke zieht bis nach Mitteleuropa und zum Nordkap.
Tausende Menschen versterben an den unmittelbaren Folgen des Reaktorunfalls, Hunderttausende werden umgesiedelt.
Schon Anfang der 1990er Jahre finden Gespräche zwischen Deutschen und Weißrussen über die Einrichtung eines Erholungszentrums für Kinder und Jugendliche aus der Tschernobylregion statt. Im September 1994 kann die die Eröffnung des Erholungs – und Bildungszentrums „Nadeshda“ gefeiert werden.

Kinder in Nadeshda

Seitdem sind etwa 90.000 Kinder und Jugendliche dort behandelt und gefördert worden. Die westfälische Männerarbeit hat Nadeshda von der ersten Stunde an ideell und finanziell unterstützt. Über den Sozialdienst evangelischer Männer e.V. (SEM) sind wir weiterhin in der Trägerschaft des Kinderzentrums aktiv.

Denn Nadeshda ist das russische Wort für Hoffnung. Um Hoffnung geht es auch bei dem Rehabilitations- und Erholungszentrum nahe am Wilejka-See im Nordwesten des Landes ca. eineinhalb Stunden von der Hauptstadt Minsk entfernt.
Es geht um Hoffnung für die Kinder und Jugendlichen, die in den besonders stark kontaminierten Gebieten in der Umgebung des Atomkraftwerks Tschernobyl leben und aufwachsen müssen. Viele von ihnen sind krank, weil die radioaktiven Strahlen auch weit über 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ihr Immunsystem schwächen. Sie erkranken an Leukämie und Schilddrüsenkrebs.

Diese Kinder liegen den Männern in den Männergruppen der Evangelischen Kirche von Westfalen am Herzen. Von Anfang an unterstützt die Männerarbeit daher das Zentrum Nadeshda - durch Arbeitseinsätze vor Ort, humanitäre Transporte und das Sammeln von Spenden. Der SEM ist zusammen mit weiteren Organisationen Mitglied bei den „Freunden von Nadeshda in Deutschland“, der Organisation, die zusammen mit zwei belarussischen Organisationen Teilhaber ist.

Entstanden ist das Projekt aus der Versöhnungsarbeit der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland mit den Menschen der ehemaligen Sowjetunion, die unter den Nationalsozialisten gelitten haben.

Aktuell erholen sich jährlich weit über 1.000 Kinder und Jugendliche. Die meisten kommen als regionale Gruppe unterschiedlicher Altersklassen. Sie erleben dort modernen Unterricht, aber auch Foto-, Video-, Theater- und Kreativworkshops. Die professionelle Betreuung durch Sozialpädagog*innen, Ärzt*innen und Psycholog*innen fördert die Heilung der Kinder.

Gern können Sie das Projekt durch eine Spende finanziell unterstützen. Wenn Sie vor Ort das Kinderzentrum im Rahmen einer Begegnungsfahrt oder Arbeitseinsatz kennen lernen wollen – wir freuen uns auf Ihren Anruf.

"Seit über 25 Jahren schenken wir Hoffnung."

Kontakt

Ralf Höffken
02304 / 755 374
ralf.hoeffken@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte

Kathrin van Meegen
02304 / 755 306
kathrin.vanmeegen@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte

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