Klimapilgernde erreichen Schottland

Presseinfo vom 22.10.2021

Geht doch_Klimapilgerweg

(The English version can be found below)

Die Teilnehmenden am 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Polen nach Glasgow haben am 19. Oktober die Grenze von England nach Schottland überquert. Die Pilgernden wurden vor Ort herzlich von Nikki Neesam (SCIAF) in Empfang genommen. SCIAF ist die offizielle Hilfsorganisation der Katholischen Kirche in Schottland zur Unterstützung des Globalen Südens. 

Nach 67 Tagesetappen und rund 1400 Kilometern erreichten die rund 30 Pilgernden Schottland auf ihrem Weg zur UN-Klimakonferenz. Einige der Pilgernden aus der schwedischen Gruppe „Pilgrim’s Walk for Future“ sind mittlerweile bereits 1800 Kilometer gelaufen. Sie stießen bereits in Münster zum 5. Ökumenischen Pilgerweg der Klimagerechtigkeit und bildeten so eine gemeinsame internationale Pilgergruppe.

Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit vereint Christ*innen in einem gemeinsamen Ziel. Sie wollen die Politiker der UN-Klimakonferenz dazu auffordern, entsprechende Schritte für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzuleiten. Am 29. Oktober, kurz vor Beginn der COP26, erreichen sie Glasgow.

Die schottische Katholische Internationale Hilfsorganisation SCIAF unterstützt die Pilgernden unter der Leitung von Nikki Neesam auf ihrem letzten Streckenabschnitt ihrer Reise mit der Organisation von Unterkünften und Verpflegung durch Gemeinden vor Ort. Nikki Neesam, Streckenkoordinatorin für den Pilgerweg von SCIAF, sagte: „Wir wollen sichergehen, dass wir den Pilgernden ein schottisches Willkommen bereiten und sie unterstützen, ihre Botschaft weiter zu tragen. Mit der Hilfe der Gemeinden in Schottland sind wir in der Lage, die Pilgernden auf ihrem Weg nach Glasgow zu unterstützen.“

Gustav Fredriksson kündigte seinen Job, um zur Klimakonferenz zu pilgern. Er ist seit Mitte Juli bereits über 1800 Kilometer von Schweden aus gepilgert. „Ich habe mich gefragt, was ich Praktisches tun kann und wenn ich laufe, habe ich mehr Zeit zum Nachdenken. Ich dachte, wie konnte ich nur so ignorant sein!? Ich entschied mich unterwegs, mich nur noch vegetarisch zu ernähren und weniger oder gar nicht mehr innerhalb Europas zu fliegen. Generell möchte ich meinen Konsum reduzieren und einen einfacheren Lebensstil führen. Wir sollten alle darüber nachdenken, unseren Lebensstil zu verändern”, so Fredriksson.

„Auf unserem Weg haben wir Menschen getroffen, die sahen, wie weit die Pilgernden gelaufen sind, wie viel Energie sie haben, die wichtige Botschaft, die sie tragen und ihre Hoffnungen für den Klimawandel. So vielen Menschen unterwegs zu begegnen war emotional und wir fühlen uns unterstützt bis nach Glasgow zu gehen“, so Chris Böer, Referent für die Koordination des Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit.

Wolfgang Löbnitz plant seit 2015 als Routenkoordinator Pilgerzüge zu den Klimakonferenzen und sagt: „Ich bin verheiratet und habe Kinder, Enkel und sogar einen Großenkel zu Hause. Ich laufe für meine Kinder. Die zukünftige Generation muss geschützt werden!“

Am Grenzübergang verabschiedeten die Pilgernden Chris und Clare Myers, die für die katholische internationale Hilfsorganisation für Länder im Globalen Süden (CAFOD) tätig sind. Chris Myers verabschiedete sich mit einer kurzen Ansprache, in der er auf die dringende Notwendigkeit der Politiker hinwies, jetzt zu handeln und in der er bat, diese Botschaft nach Glasgow zu tragen. Das Ehepaar Myers hat die Pilgernden eine Woche lang nach Ankunft der Fähre in Newcastle durch England begleitet. Sie sorgten für einen herzlichen Empfang und die Verpflegung unterwegs. Der Abschied fiel den Pilgernden schwer.

Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt seit dem 14. August 2021 vom polnischen Zielona Góra bis zum 29. Oktober 2021 ins schottische Glasgow zur dortigen Weltklimakonferenz. Er wird von Evangelischen Landeskirchen, katholischen Bistümern und kirchlichen Hilfswerken getragen. Auch kirchliche Organisationen in Polen, den Niederlanden, England und Schottland unterstützen dieses überregionale europäische Projekt. Koordiniert wird der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit durch die Geschäftsstelle im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen.

In Münster hat sich dem 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit der Pilgrim's Walk for Future angeschlossen, der am 19.07 in schwedischen Vadstena gestartet ist und ebenfalls nach Glasgow führt.

Jede und jeder kann die Anliegen des Klimapilgerwegs unterstützen und mitpilgern - eine Stunde, eine Tagesetappe (max. 25 km) oder auch länger. Eine Anmeldung ist jederzeit möglich unter https://anmeldung.klimapilgern.de/de/anmeldung. Die vor Ort jeweils gültigen Corona-Schutzmaßnahmen werden selbstverständlich beachtet.

Im Videoaufruf zum Mitpilgern Geht doch! Aufruf zur Teilnahme am 5. Pilgerweg für Klimagerechtigkeit auf der Website des Klimapilgerwegs www.klimapilgern.de und auf dem YouTube-Kanal Geht doch! Klimapilgern stellt das Projektbüro den Klimapilgerweg 2021 vor. Am besten reinklicken, mehr erfahren und den YouTube-Kanal abonnieren! 

Anmeldung und mehr Informationen zum 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit gibt es im Internet unter www.klimapilgern.de. bei Facebook, Instagram und auf dem YouTube-Kanal Geht doch! - Klimapilgern.

Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung.

 

Climate pilgrims reach Scotland

Participants in the 5th Ecumenical Pilgrimage for Climate Justice from Poland to Glasgow crossed the border from England to Scotland on 19 October. The pilgrims were warmly welcomed by Nikki Neesam (SCIAF). SCIAF is the official charity of the Catholic Church in Scotland supporting the Global South.

After 67 days and about 1,400 kilometers, the 30 pilgrims reached Scotland on their way to the UN Climate Change Conference. Some of the pilgrims from the Swedish group “Pilgrim’s Walk for Future” have already walked 1,800 kilometers. They joined the 5th Ecumenical Pilgrimage for Climate Justice in Münster, forming a joint international pilgrimage group.

The 5th Ecumenical Pilgrimage for Climate Justice unites Christians a common goal. They want to call on the politicians at the UN Climate Change Conference to take appropriate steps for climate protection and climate justice. They arrive in Glasgow on 29 October, just before the start of COP26.

The Scottish Catholic International Aid Federation (SCIAF), led by Nikki Neesam, is supporting the pilgrims on the final leg of their journey by organising accommodation and meals through local churches. Nikki Neesam, route coordinator for SCIAF’s pilgrimage route, said: “We want to make sure we give the pilgrims a Scottish welcome and support them to carry their message further. With the help of the churches in Scotland, we are able to support the pilgrims on their journey to Glasgow.”

Gustav Fredriksson quit his job to make the pilgrimage to the climate conference. He has already made a pilgrimage of over 1800 kilometers from Sweden since mid-July. “I asked myself what practical thing I can do and if I walk, I have more time to think. I thought, how could I be so ignorant!? I decided on the way to eat only vegetarian food and to fly less or not at all within Europe. In general, I want to reduce my consumption and live a simpler lifestyle. We should all think about changing our lifestyle,” says Fredriksson.

“On our way we met people who saw how far the pilgrims walked, how much energy they have, the important message they carry and their hopes for climate change. Meeting so many people along the way was emotional and we feel supported to go all the way to Glasgow,” says Chris Böer, Climate Justice Pilgrimage Coordinator.

Wolfgang Löbnitz has been planning pilgrimages to the climate conferences as route coordinator since 2015 and says: “I am married and have children, grandchildren and even a great-grandchild at home. I walk for my children. The future generation must be protected!”

At the border crossing, the pilgrims said goodbye to Chris and Clare Myers, who work for the Catholic International Aid to Countries in the Global South (CAFOD). Chris Myers said goodbye with a short speech in which he pointed out the urgent need for politicians to act now and asked pilgrims to carry this message to Glasgow. Mr and Mrs Myers accompanied the pilgrims across England for a week after the ferry arrived in Newcastle. They provided a warm welcome and meals on the route. It was hard for the pilgrims to say goodbye.

Read the full press release here.

 

 

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Entlang der schottischen Küste.
Foto: Wolfgang Eber / Klimapilgerweg 2021

 

 

 

 

 




 

 

 

 

 

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Der Grenzübergang nach Schottland.
Foto: Erwin Nissen / Klimapilgerweg 2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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