Wir erleben immer wieder, dass die Wirtschaft als Grund für politische Entscheidungen herangezogen wird. Die Wirtschaft habe Notwendigkeiten, müsse stabilisiert oder Branchen und Arbeitsplätze gerettet werden, heißt es dann. Diese Entscheidungen fallen manchmal sehr schnell, während der sozial-ökologische Umbau der Wirtschaft, von Infrastruktur oder Antrieben lange durchdacht und selten beschlossen wird. Das Zitat aus dem US-Wahlkampf von Bill Clinton bringt es auf den Punkt: „It’s the Economy, stupid!“ Es ist ein Totschlagargument, neben dem alles andere zurückstehen muss.
Mit den Problemen unseres Wirtschaftssystems und ihren Auswirkungen auf unser Klima haben sich die Teilnehmenden des Zertifikatsprogramms Transformationsdesigner*in vom 08.-10. März 2024 im Jugendgästehaus Bermudadreieck in Bochum beschäftigt.
Schwerpunkt Wirtschaften gegen die Klimakrise
Der Referent Fabian Gacon brachte den Teilnehmenden mit Inputs und Gruppenarbeiten die Ursprünge unseres aktuellen wirtschaftlichen Denkens und alternative Ansätze näher, die die ökologischen und sozialen Grenzen wahren, wie beispielsweise die Donut-Ökonomie, die Gemeinwohlökonomie, Demokratisierung von Unternehmen, neuer Werte Begriff nach Mazzucato, Degrowth-Ansätze und Feministische Ökonomie. Es wurden unterschiedliche Arten der Wohlstandsmessung diskutiert und Finanzinstrumente, wie z.B. Subventionen in verschiedenen Bereichen kritisch beleuchtet.
Die Teilnehmenden äußerten sich erstaunt über die verschiedenen Blickwinkel auf Wirtschaft und hoffnungsvoll darüber, dass so viele Wissenschaftler*innen an ganz unterschiedlichen alternativen Wirtschaftstheorien forschen, sodass ein anderes Wirtschaften und Leben innerhalb der planetaren Grenzen möglich sind. Sie lernten Ansatzpunkte kennen, wie die Theorien umgesetzt werden können.
Social Media für Transformationsdesigner*innen
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema war ein weiterer Schwerpunkt das praktische Handwerkszeug für den Einsatz für eine sozial-ökologische Transformation. Luise Frenzel, Kommunikationsdesignerin und Öffentlichkeitsreferentin, vermittelte in ihrem Workshop Grundlagen erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit mit den sozialen Medien. Neben Strategischer Planung und dem Vorbereiten von Inhalten lernten die Teilnehmenden die Besonderheiten von Social Media Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit kennen und probierten in praktischen Übungen die Wirkungen verschiedener Instrumente aus.
Abseits der großen Programmpunkte verbrachten die Teilnehmenden die Zeit mit der Auswertung und Reflexion der Diskussionsveranstaltung und mit der Weiterentwicklung des Programms
Ausblick
Wie die vorherigen Module des Zertifikatsprogramms konnte die Veranstaltung dank der Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW für die Teilnehmenden kostenfrei angeboten. Das vierte Modul des Zertifikatsprogramms Transformationsdesigner*in mit dem Titel „Immer mehr Krise - Von der Klimakrise zur Biodiversitätskrise“ findet vom 12.-14. April 2024 in Dortmund statt. Es widmet sich dem Zusammenhang von Biodiversitäts- und Klimakrise und findet größtenteils im Naturschutzhaus im Westfalenpark Dortmund statt.
Thea Jacobs
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