31. Januar - 2. Februar 2025 im Jugendgästehaus Bermudadreieck in Bochum
Die Wirtschaft wird selbstverständlich als Begründung für politische Entscheidungen herangezogen. Es heißt, die Wirtschaft habe bestimmte Notwendigkeiten, müsse stabilisiert oder Branchen und Arbeitsplätze gerettet werden. Solche Entscheidungen werden oft schnell getroffen, während der sozial-ökologische Umbau der Wirtschaft, von Infrastruktur oder Antrieben lange durchdacht und selten beschlossen wird. Das Zitat aus dem US-Wahlkampf von Bill Clinton bringt es auf den Punkt: „It’s the Economy, stupid!“ Es ist ein Totschlagargument, neben dem alles andere zurückstehen muss.
Mit den Problemen unseres Wirtschaftssystems und ihren Auswirkungen auf das Klima haben sich die Teilnehmenden des Zertifikatsprogramms Transformationsdesigner*in vom 31. Januar bis 2. Februar 2025 im Jugendgästehaus Bermudadreieck in Bochum beschäftigt.
Schwerpunkt: Wirtschaften gegen die Klimakrise
Der Referent Fabian Gacon vermittelte den Teilnehmenden durch Inputs und Gruppenarbeiten die Ursprünge unseres aktuellen wirtschaftlichen Denkens und alternative Ansätze, die die ökologischen und sozialen Grenzen wahren. Dazu gehörten beispielsweise die Donut-Ökonomie, die Gemeinwohlökonomie, die Demokratisierung von Unternehmen, neue Wertbegriffe nach Mazzucato, Degrowth-Ansätze und die feministische Ökonomie. Verschiedene Arten der Wohlstandsmessung wurden diskutiert und Finanzinstrumente, wie z.B. Subventionen in verschiedenen Bereichen, kritisch beleuchtet.
Die Teilnehmenden zeigten sich erstaunt über die unterschiedlichen Perspektiven auf die Wirtschaft und hoffnungsvoll, dass so viele Wissenschaftler*innen an alternativen Wirtschaftstheorien forschen. Sie lernten Ansatzpunkte kennen, wie diese Theorien umgesetzt werden können, um ein anderes Wirtschaften und Leben innerhalb der planetaren Grenzen zu ermöglichen.
Im Angesicht der Krise: Persönliche Resilienz und Werte
Als praktische Hilfe für das eigene Engagement beschäftigten wir uns dieses Mal mit dem Thema Resilienz. Die Referentinnen Lisa Schüring und Laura Pütz von den Psychologists for Future erklärten, was Resilienz ist und wie wir sie erreichen können. Sie reflektierten mit den Teilnehmenden ihre Gefühle angesichts der Klimakrise und übten praktisch Strategien zur Stärkung der persönlichen Resilienz sowie Entspannungstechniken.
Ausblick
Wie die vorherigen Module des Zertifikatsprogramms konnte auch diese Veranstaltung dank der Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW kostenfrei für die Teilnehmenden angeboten werden. Das dritte Modul des Zertifikatsprogramms Transformationsdesigner*in mit dem Titel „Grüne Oasen in einer beschleunigten Welt - nachhaltige Stadtplanung“ findet vom 7.-9. März 2025 in Essen statt.
Thea Jacobs
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