Transformations-
designer*in 2024 -
Abschlussfeier und Zertifikatsverleihung

Verleihung des Zertifikats Transformationsdesigner*in

Erfolgreicher Abschluss: 18 Absolvent*innen des Programms Transformationsdesigner*in bekamen Mitte Juni ihr Zertifikat verliehen. Bei der feierlichen Übergabe gratulierten Thea Jacobs von der Evangelischen Akademie Villigst und Leiterin des Programms, Dr. Jan-Dirk Döhling, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft, sowie für die Kooperationspartner*innen Mona Treude vom Wuppertal Institut und die beiden UN Jugenddelegierten Audrey MacLean und Fidelis Stehle sowie Frank Griesel von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, die das Programm fördert. Damit ist bereits der zweite Jahrgang des Zertifikatsprogramms Transformationsdesigner*in mit Erfolg zu Ende gegangen.

Zertifikatsverleihung TransformationsdesignerIn 2024_©IKG

Jan-Dirk Döhling begrüßte die Anwesenden in Haus Villigst und ordnete die Bedeutung dieses Programms ein: „Wie dringend Transformation und Veränderung sind, dazu genügt, einmal mehr ein Blick in die Nachrichten. Uns dämmert, dass die Klimakrise keine abstrakte und keine theoretische, und auch längst nicht mehr nur eine Krise ferner Weltgegenden ist, sondern hier und schon jetzt stattfindet.
Mein Eindruck ist, das gemeinsame Tun vieler an vielen, nämlich an je ihren Stellen, ist eine tiefe Ressource der Transformation. Deshalb denken und reden wir als Evangelische Kirche von Westfalen mit, wo es um ökologisch-soziale Transformation geht, um nationale und internationale Klimagerechtigkeit, idealistisch und realistisch, mit Leidenschaft und Sachverstand. Und deshalb suchen und schaffen und fördern wir Möglichkeiten, wo junge Menschen lernen und ausprobieren, erfahren und erleben können, dass es auf sie – auch auf sie – ankommt und dass sie – gerade sie – viel bewirken können. Das haben Sie Transformationsdesigner*innen gelernt, getan und werden es weiter tun, an Ihren Orten, in lokalen und überregionalen Netzwerken einen Unterschied machen, nein; nicht einen sondern viele Unterschiede.
Das ersetzt nicht die ganz große Politik, aber – da bin ich sicher - es verändert sie, es wirkt, in konkreten Zahlen, aber auch in Köpfen und Händen und Herzen und so auch in der Schöpfung, für sie und mit ihr. Und dafür danke ich Ihnen sehr!“

Während der feierlichen Veranstaltung präsentierten die Teilnehmenden die von ihnen selbständig erarbeiteten Projekte. Sie verbinden das theoretische und praktische Transformationswissen, das die Teilnehmenden über die Dauer des Programms lernen konnten.

Die Projekte

Eine größere Projektgruppe gestaltete „Zukunftsplakate“, um über vier verschiedene Motive und Botschaften Aufmerksamkeit für die Themen Reparatur, Fast Fashion, Landwirtschaft und Wohlstand zu gewinnen. Zum Weiterlesen leitet ein QR-Code auf die Website. Eine Teilnehmerin entwarf ein Kartenspiel, um mit Freund*innen und Familie ins Gespräch über Klimathemen zu kommen. „Tellerglück“ nennt sich ein weiteres Projekt, das in Wuppertal verschiedene Menschen zu einem gemeinsamen Essen an besonderen Orten in Form eines Mitbring-Picknicks einlädt. Es soll das Miteinander der Menschen fördern sowie gegen Lebensmittelverschwendung, Verpackungsmüll und industriell erzeugte Fertiggerichte sensibilisieren. Ebenfalls in Wuppertal spielte das Projekt „Wuppertal Wetterfest“, das zum Thema Klimafolgenanpassung Anwohnende, Wissenschaft und Stadtverwaltung in Austausch brachte. Eine weitere Teilnehmerin gestaltete mit ihrer Jugendgruppe, die sie leitet, einen Workshoptag zum Thema Klimagerechtigkeit. Spielerisch und kreativ lernten die Kinder und Jugendlichen mit Unterstützung der Musikgruppe Rise ‘n‘ Shine vieles über globale Zusammenhänge, die Perspektiven von Menschen aus Ostafrika und die partnerschaftlichen Beziehungen der Kirchenkreise in Deutschland und Tansania. Inspiriert durch den Social Media Workshop für Transformationsdesigner*innen rief eine Teilnehmerin das Projekt „Tax the Rich-Kampagne“ ins Leben, indem sie ein Konzept für den Social Media-Auftritt der Linken Münster entwickelte und umsetzte. Mit der „Planetary Health Diet“ beschäftigte sich ein Teilnehmer nicht nur inhaltlich: Er entwickelte eine App, die es erleichtern soll, die Planetary Health Diet im Alltag umzusetzen, indem Rezepte ausgewählt sowie eine Einkaufsliste und Vorratshaltung in der App organisiert werden können.

Grußworte der Kooperationspartner*innen und Förderer

Frank Griesel von der Stiftung Umwelt und Entwicklung zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und der inhaltlichen Tiefe der Projekte der Teilnehmenden. Er dankte ihnen für ihr Engagement und ihren Mut, sich in die Auseinandersetzung zu begeben, um die sozial-ökologische Transformation mitzugestalten.

Mona Treude vom Wuppertal Institut forderte die Teilnehmenden auf, sich weiterhin zu engagieren. Dieses vielfältige Engagement zu sehen, würde ihr selbst Mut machen, das Bohren dicker Bretter in der Wissenschaft weiter voran zu treiben.

Die UN Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung, Audrey MacLean und Fidelis Stehle, gratulierten den Teilnehmenden per Videobotschaft und dankten ihnen für ihr wichtiges Engagement. Sie drückten ihre Freude darüber aus, dass sich immer mehr junge Menschen weiterbilden, denn es brauche junge Menschen, die nicht nur auf die dreifache planetare Krise reagieren, sondern diese gestalten wollten.

Thea Jacobs, Initiatorin des Programms, und Fabian Gacon, ehemaliger UN Jugenddelegierter, richteten persönliche Worte an die Teilnehmenden:

„Ihr habt als Gruppe dauerhafte Neugier und Wissbegierigkeit an den Tag gelegt. Ihr seid über die Zeit als Gruppe zusammengewachsen, habt Freundschaften geschlossen und seid nun Teil eines Netzwerks mit Gleichgesinnten, ihr seid zu Zukunftstreiber*innen geworden! Ich kann es nur immer wieder sagen: ich bin unfassbar froh und auch stolz darauf, Teil davon zu sein.“ So Fabian Gacon, der das Programm auch nach seiner Amtszeit als UN Jugenddelegierter als Co-Seminarleiter weiter begleitet hat.

„Ihr habt tolle Projekte auf die Beine gestellt und gezeigt, dass wir etwas bewegen können, wenn wir uns in den Austausch mit anderen Menschen begeben. Ich habe das gute Gefühl, dass ihr weiterhin etwas bewegen werdet für die sozial-ökologische Transformation. Auf eurem Weg durfte ich euch ein Stück begleiten. Ich möchte euch danke sagen. Es war mir eine große Freude!“, schloss Thea Jacobs, die an der Evangelischen Akademie Villigst im Institut für Kirche und Gesellschaft als Referentin für politische Jugendbildung mit dem Schwerpunkt Gesellschaftliche Transformation und Nachhaltige Entwicklung tätig ist.

Das Zertifikatsprogramm Transformationsdesigner*in

Das Zertifikatsprogramm fand von November 2023 bis Juni 2024 statt. Es umfasst fünf Module, die sich jeweils einem Schwerpunkt der sozial-ökologischen Transformation widmen und neben inhaltlichem Wissen auch Handwerkszeug für politisches Engagement vermitteln. Die Teilnehmenden haben eigenständig ein Projekt betrieben, das die Inhalte des Programms aufgreift und eine öffentliche Diskussionsveranstaltung selbst organisiert und daran mitgewirkt. Das Programm richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren. Im Herbst 2024 soll ein neuer Durchgang starten.

Weitere Informationen gibt es auf der Website der politischen Jugendbildung der Evangelischen Akademie Villigst.

Foto: Die Absolvent*innen des Programms Transformationsdesigner*in (mit Zertifikaten) mit v.l.n.r. Frank Griesel, Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Thea Jacobs, Referentin für politische Jugendbildung, Dr. Jan-Dirk Döhling, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft, Mona Treude, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Fabian Gacon, Co-Leiter des Programms.
Foto: IKG

 

Kontakt

Thea Jacobs
02304 / 755 351
thea.jacobs@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte