Abschied heißt, dass etwas Neues kommt?

Entpflichtung von Pfarrer Edgar L. Born

„Rückkehr in die Fremde – Stand und Zukunft der Aussiedlerarbeit“ – so der Titel einer Veranstaltung im März. Im Zentrum des Fachtags standen Erkenntnisse aus der Forschung zur Beheimatung Russlanddeutscher. Ein Thema, dem sich Edgar Born auch während seiner Tätigkeit für das Institut angenommen hatte. So fand im Anschluss der Tagung der Entpflichtungsgottesdienst von Pfarrer Edgar L. Born statt.

©Holger Huckenbeck_Edgar Born

Zuletzt war Edgar Born im Institut für Kirche und Gesellschaft für die Entwicklung und Etablierung des Pilotprojektes Neustart im Team (NesT) zuständig. In den vergangenen 28 Jahren ist er zudem mit viel Herzblut Beauftragter der EKvW für die Fragen der (Spät-)Aussiedler*innen und nationalen Minderheiten gewesen. Davor war er Gemeindepfarrer, Jugendpfarrer und für einige Zeit in Kasachstan im pastoralen Dienst.

Eng zusammenrücken: Das mussten die Besucher*innen det Entpflichtung in der Kapelle auf dem Gelände des Instituts für Kirche und Gesellschaft (IKG) in Villigst. Viele Besucher*innen kamen von weither angereist, um Edgar Born in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Während des Gottesdienstes wurde er von seinen Pflichten im Rahmen einer dreifachen Entpflichtung entbunden: Dr. Tilmann Walther-Sollich entpflichtete Edgar L. Born aus der 7. Kreispfarrerstelle des Evangelischen Kirchenkreises Hamm. Außerdem wurde er von Institutsleiter Klaus Breyer aus seinem Dienst am IKG und von Dr. Jan-Dirk Döhling aus seiner Beauftragung der EKvW entpflichtet. Die vielfältigen Aufgabenbereiche, denen sich Edgar L. Born während seines Arbeitslebens mit viel Leidenschaft widmete, schimmerten im Laufe des Gottesdienstes mehrfach in Predigt, Ansprachen und Fürbitten durch. Die im Rahmen des Gottesdienstes gesammelte Kollekte kommt dem Projekt für Tschernobylkinder „Kinder von Jelsk“ zugute, das Edgar Born viele Jahre begleitete.

Dankbarkeit, Wertschätzung und Anerkennung für das langjährige Engagement von Pfarrer Edgar Born wurden im Anschluss an den Gottesdienst während des Empfangs in Grußworten und kreativen Geschenken zum Ausdruck gebracht. Besonders verdient machte er sich in der Arbeit mit (Spät-)Aussiedler*innen. So verlieh ihm die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland eine Ehrennadel.

Wie aber wird es mit der Aussiedlerarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen nach dem Weggang des Beauftragten weitergehen? Diese Frage beschäftigte die Teilnehmer*innen der Vormittagsveranstaltung „Rückkehr in die Fremde“, die der Entpflichtung voranging und sich mit dem Stand und der Zukunft der Aussiedlerarbeit befasste.

Über die Notwendigkeit der Fortführung einer kirchlichen Aussiedlerarbeit insbesondere in Anbetracht des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit einhergehenden emotionalen Belastung für viele Russlanddeutsche waren sich alle Podiumsgäste – von der Aussiedlerseelsorgerin bis zum Beauftragten der Landesregierung Nordrhein-Westfalens für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern - einig.

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