Diversitätskompetenz ist Programm

Das neue Führungskräfte-Mentoring der EKvW ist gestartet

Am 27. Januar 2022 wurde der Startschuss für das diversitätskompetente Führungskräfte-Mentoring der Evangelischen Kirche von Westfalen gegeben. Mit einer digitalen Auftaktveranstaltung haben sich 17 Tandems auf einen Lernprozess begeben, um sich der mittleren Leitungsebene auseinander zu setzen.

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Ein Jahr lang werden 17 in der Kirche beschäftigte Frauen zusammen mit jeweils einer erfahrenen Leitungskraft aus Kirche und Diakonie die Verantwortungsbereiche in Kirchenkreisen, in Ämtern und Werken und weiteren kirchlichen Feldern auskundschaften. Aus der Verwaltung, dem Pfarramt und den vielfältigen pädagogischen Bereichen kommen die Teilnehmenden, die sich über die gesamte Landeskirche und darüber hinaus verteilen.

Ein Mentoring bedeutet sich auf eine berufliche Begegnung einzulassen, die zugleich persönlich ist und die eigene Person im beruflichen Kontext ins Spiel bringt. Dabei treten zwei Persönlichkeiten ins Gespräch: Eine Erfahrene und eine Unerfahrenere. Gerade die Unterschiedlichkeit regt zum Lernen an und zwar auf beiden Seiten. Das Instrument Mentoring wird an verschiedenen Stellen der beruflichen Entwicklung genutzt, wie z.B. der Ausbildung zur Pfarrer:in oder zur Diakon:in. Im Rahmen des gestarteten Programms stehen Fragen der Leitungsämter im Mittelpunkt: Was bedeutet es Verantwortung auf einer übergeordneten Ebene zu tragen? Inwiefern wird durch Leitung gestaltet? Welche Kompetenzen bringe ich mit, um Aufgaben zu meistern? Was motiviert mich Leitung zu übernehmen und was hindert mich? Die Mentees bringen selbst vielfältige berufliche Erfahrungen mit. Organisationales Leitungshandeln kennen sie aus eigenem Erleben und häufig auch aus eigenem Handeln. Im Mentoring reflektieren sie ihre berufliche Weiterentwicklung und tasten sich in größere Verantwortungsfelder vor.

Die Förderung von Diversitätskompetenz zieht sich durch das gestartete Mentoring. Mit seinem interprofessionell und generationenübergreifend Aufbau und seinem Fokus auf Frauen und deren besonderen Herausforderungen in Führungspositionen, werden Diversitätsaspekte schon benannt, aber nicht erschöpft. Dieser beispielhafte Zugang führt zu einer Sensibilität für die Vielfältigkeit von Menschen und Strukturen, von Bezügen und Hintergründen, von Chancen und Diskriminierungen, von Barrieren und Umwegen. Unterschiedlichkeit ist bereichernd und fruchtbar, genauso wie sie verstörend und anstrengend ist. Das Beachten von Unterschieden macht Arbeit. Um sich als Kirche in einer immer diverser werdenden Gesellschaft zu bewegen und darin die christliche Botschaft zu formulieren, braucht es Diversitätskompetenz. Es braucht die Kompetenz Unterschiede zu erkennen, sie einzuordnen und mit ihnen umzugehen. Gerade für Leitungsaufgaben wird dieser Aspekt immer wichtiger: Wie können wir als Kirche unterschiedliche Menschen von Gott begeistern? Welche Menschen haben wir nicht im Blick? Wer hat welche Privilegien? Wo benachteiligen wir? Wie arbeiten gemischte Teams zusammen? Welche Strukturen sind grundlegend notwendig und welche Strukturen sind je nach Situation anzupassen?

Die 34 Teilnehmenden des Mentoring-Programms, die Mentees und Mentor:innen, machen sich auf den Weg ihre Erfahrungen in Beziehung zu bringen und kirchliches Leitungshandeln zu reflektieren. Das Mentoring-Programm ist eingebunden in die Personalentwicklung der EKvW und wird gemeinsam vom Personaldezernat, dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung und dem Institut für Kirche und Gesellschaft getragen.

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Evangelische Kirche von Westfalen
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Pfarrerin Anne Heckel, Leiterin des Mentoring-Projektes

KONTAKT

Anne Heckel
02304 / 755 239
anne.heckel@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte

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