20.05.2022 bis 22.05.2022
Das Ende der britischen Kolonialherrschaft im August 1947 ging einher mit der Teilung des indischen Subkontinents und der Entstehung der Staaten Indien und Pakistan. Die Freude über die Erringung der Unabhängigkeit nach einem jahrzehntelangen opferreichen Kampf wurde von dem unvorstellbaren Leid überschattet, das die Teilung der früheren Kolonie mit sich brachte. Mehr als eine Million Menschen kamen bei Gewaltexzessen ums Leben, mehr als zehn Millionen Menschen waren von Flucht und Vertreibung unter chaotischen Bedingungen betroffen. Diese politische, gesellschaftliche und kulturelle Tragödie belastete das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan von Anfang an. Bei der Aufarbeitung der traumatischen Ereignisse, über die lange Zeit nicht gesprochen wurden, spielte die sogenannte "Partition Literature" eine herausragende Rolle. Sie vermochte es, das Unsagbare zu artikulieren und den Opfern eine Stimme zu verleihen. Sie stellte die Frage, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Daher wird sich die Tagung schwerpunktmäßig mit herausragenden Beispielen dieser Literatur in Hindi, Bengali, Punjabi Englisch und anderen südasiatischen Sprachen beschäftigen. Weitere Themen sind die literarische Würdigung „stiller Helden“ des antikolonialen Befreiungskampfes sowie die künstlerische Auseinandersetzung mit der Frage, was in den vergangenen 75 Jahren in den Staaten Südasiens erreicht wurde und welche Bedeutung Unabhängigkeit und Teilung für die Literatur aus der Feder der nachgeborenen Generation hat.
Die Tagungskosten betragen 170,00 Euro im Doppelzimmer mit Vollpension (EZ-Zuschlag 20,00 Euro) zuzüglich 50 Euro Tagungsgebühr.