Stammzellforschung

Wenn es um den Umgang mit menschlichen Embryonen und um die Forschung mit den daraus hergestellten embryonalen Stammzellen geht, werden grundlegende Fragen christlicher, gesellschaftlicher und staatlicher Verantwortung berührt.

 

Zellkultur

Christliche Überzeugung ist es, dass dem werdenden menschlichen Leben Würde zukommt. Der uneingeschränkte Lebensschutz ist für Staat und Kirche grundlegend.

Ausnahmen sind immer wieder ethisch diskutiert und auch zugestanden worden. So ist in Deutschland zwar die Herstellung embryonaler Stammzellen verboten, sie dürfen aber in bestimmten Fällen legal aus dem Ausland importiert werden.

Diese Situation wird von Vielen als unbefriedigend empfunden: von Christen, die sich ein Verbot dieser Forschung wünschen, von Forschern, die auch eine Herstellung dieser Zellen in Deutschland begrüßen würden.

Eine neuere Forschungsrichtung beschäftigt sich mit induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS), die nicht aus Embryonen hergestellt werden. Die Hoffnung ist, dass diese Zellen einmal die Nutzung von embryonalen Stammzellen ersetzen können.

 

Das von uns mitentwickelte Internet-Portal "zellux.net" ist ein interaktives und barrierefreies Internetportal, das jungen Erwachsenen die Kompetenzbildung zum Themenkreis Stammzellforschung und Transplantationsmedizin ermöglicht.

Embryonale Stammzellen - Ethische Überlegungen

In der EKvW werden bioethische Fragen seit vielen Jahren diskutiert. Die von der Kirchenleitung eingesetzte Arbeitsgruppe "Ethische Fragen der Gentechnik" legte 2007 eine Studie „Ethische Überlegungen zur Forschung mit menschlichen Embryonalen Stammzellen“ vor. Die Studie beschreibt den wissenschaftlichen und rechtlichen Sachstand von 2004. Es werden aber insbesondere theologische und ethische Leitgedanken entwickelt. Die Studie ist daher ein differenzierter Ratgeber für alle, die sich mit den ethischen Aspekten der Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen auseinander setzen möchten.

Die Studie ist in der Reihe "Materialien für den Dienst" als Heft 1/2007 erschienen.

 

„Die unverfügbare Würde des Menschen zu achten, heißt, auch den offenen Anfang des menschlichen Lebens zu respektieren und darauf zu verzichten, eine bestimmte Stufe in der Entwicklung menschlichen Lebens so auszuzeichnen, dass erst jenseits dieser Stufe eine Schutzwürdigkeit dieses Lebens beginnt.“ (Wolfgang Huber, Deutsches Ärzteblatt, 2004)