Am 5. September 2021 war es endlich soweit. Der Fernstudienkurs „Theologie geschlechterbewusst. kontextuell neu denken“ 2019-20 konnte abgeschlossen werden.
Im Herbst 2019 begann die theologische Reise in Soest, die im Herbst 2020 in der Woltersburger Mühle in Uelzen enden sollte. Doch der Fahrplan wurde durchkreuzt. Die Auseinandersetzung mit kontextueller Theologie fand unter dramatisch veränderten kontextuellen Bedingungen statt: Die pandemische Lage forderte neues Denken und Handeln heraus. Statt in Tagungshäusern wurden die Einheiten in digitale Räume verlegt. Statt ganzer Wochenenden, wurde mit Formaten experimentiert und die digitale „Sonntagsschule für Erwachsene“ ins Leben gerufen. Der erste Lockdown stand unter dem Thema „Christus Jesus“: Was bedeutet es in einer Pandemie vom Erlöser zu sprechen? Welche Kraft steckt in der Aussage eines mitleidenden Gottes? „Berühre mich nicht!“ Diese Worte des Auferstandenen schimmerten in einem anderen Licht. Viele Fragen wurden aufgeworfen. Gemeinsam wurde in der Gruppe nach möglichen Antworten gerungen und die Fragen wurden im Gespräch präzisiert. Weitere Studienbriefe folgten: Kirche, Spiritualität und Ethik waren die Themen des zweiten Moduls. Im Antasten an Begegnungen wurde im Sommer 2020 die gelebte christliche Gemeinschaft in den Blick genommen. Das eigene Glaubensleben allerdings fand wieder im digitalen Rahmen seinen Resonanzraum. Das ethische Reflektieren bündelte die Literatur der Studienbriefe, die Arbeit in Kleingruppen und die präsentische sowie digitale Vertiefung. Geschlechterbewusster Theologie war ein Schlüssel, um die Veränderungen des Kontextes, in dem wir leben, einzuordnen und zu reflektieren – um nach der biblischen Botschaft in herausfordernden Zeiten zu suchen – um Sprache zu finden angesichts einer weltweiten Pandemie.
In diesem Spätsommer konnte nun endlich ein gemeinsamer feierlicher und präsentischer Abschluss gestaltet werden, in dessen Rahmen an die Anwesenden die Zertifikate übergeben wurden. Auf eine intensive theologische Reise mit vielen Turbulenzen und Hürden blickte die Gruppe zurück. Mit theologischem Handwerkszeug in der Tasche und mit einer Gender-Brille im Gepäck gestalten die Frauen und Männer in ihren Kontexten ihren Glauben und diese Kirche.
Die theologische Reise endet dabei auch nicht fürs Institut für Kirche und Gesellschaft. In diesem Sommer startete ein neuer Kurs „Theologie geschlechterbewusst. kontextuell neu denken“. Für das zweite Modul, das sich ab Januar 2022 mit dem Glauben in seinen Lebensbezügen auseinandersetzt, sind noch Plätze frei. Weitere Informationen befinden sich unter: Theologie geschlechterbewusst / Institut für Kirche und Gesellschaft