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Im Pflanzkübel vor dem Haus, im Eimer auf dem Balkon oder im Gartenbeet: Kartoffeln brauchen nicht viel Platz, um sie anzubauen. Zudem sind sie sehr nahrhaft und vielfältig. An der Kartoffelaktion „Zusammen wachsen lassen“ beteiligt sich in diesem Jahr erstmals die Evangelische Kirche von Westfalen. Es geht dabei um Klimaschutz, regionale Lebensmittel und Sortenerhalt.
„Wer sich klimafreundlich ernähren will, sollte eher Kartoffeln aus der Region essen als Reis oder Quinoa. Kurze Wege, reich an Nährstoffen – die Kartoffel ist ein Klima-Superfood“, er-klärt der westfälische Umweltpfarrer Volker Rotthauwe (Schwerte, Institut für Kirche und Gesellschaft). Er begrüßt die Aktion mehrerer Kirchen und Bistümer. In Westfalen gebe es verschiedene Sorten und „alte Kochrezepte, die dabei wiederentdeckt werden können.“
Katja Breyer vom MÖWe zählt fünf Kartoffelsorten auf, die in Westfalen angebaut werden sollen. Dazu zählen „Bintje“, „Kerkauer Kipfler“, „Heiderot“, „Rosabelle“ und „Blauer Schwede“. Diese Vielfalt überwiegend alter und seltener Kartoffelsorten zu erhalten sei wichtig, „weil wir uns an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen“, sagt sie. Begleitet wird die Aktion von der Kartoffelexpertin Heidi Lorey aus dem westfälischen Steinhagen, die bei einem „Kartoffel-Talk“ im Frühsommer ihr Wissen weitergeben will.
Die westfälische Kirche verlost bei dieser Kartoffelaktion 450 Sets zum Anbau. Ob Kirchen-gemeinden, Gruppen, Familien oder Einzelpersonen: alle können mitmachen. Einmal im Monat werden „Kartoffelbriefe“ mit Tipps und Tricks rund um die Pflanze verschickt. Dazu gibt es spirituelle Impulse und viele Ideen für Kinder. Wer sich zur Kartoffelaktion anmeldet, jedoch kein Set gewinnt, kann dennoch alte und seltene (Pflanz-)Kartoffelsorten bestellen.
Die Aktion will zu einem konkreten Engagement für die Schöpfung motivieren. Dabei sollen auch bereits Kinder praktisch für die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität und Biodiversität herangeführt werden. Die Kartoffelaktion 2022 ist eine Gemeinschaftsaktion der Erzdiözese Freiburg, der Bistümer Rottenburg-Stuttgart und Limburg sowie der Evangelischen Kirche in Baden und der Evangelischen Kirche von Westfalen.