Benefizkonzert für die Ukraine

Bei strahlendem Sonnenschein kamen Mitte Mai mehr als 60 Menschen im großen Saal von Haus Villigst zusammen, um ein ganz besonderes Konzert zu erleben. Alla Vaysband, Vorsitzende des Vereins Europa GrenzenLos e.V., hatte zusammen mit der Evangelischen Akademie Villigst dieses Konzert organisiert und sechs außergewöhnliche Musikerinnen und Musiker mitgebracht.

Ukraine Konzert

Die Idee zu diesem Konzert war aus der Zusammenarbeit bei „Villigst fragt nach: Krieg in der Ukraine!“ im März erwachsen. Anfang März hatte die selbst aus der Ukraine stammende und hier schon lange lebende Alla Vaysband den Kontakt zwischen der Akademie und zwei ukrainischen Intellektuellen vermittelt und bei der Veranstaltung übersetzt.

Als Musikerin und Klavierlehrerin an einer Dortmunder Musikschule weiß die engagierte Brückenbauerin zwischen Deutschland, der Ukraine und Belarus um die Kraft der Musik. So entstand in den häufigen Gesprächen rund um die Themenreihe der Plan, ein Konzert hier in Haus Villigst auszurichten und anstelle von Karten, um Spenden für Hilfsprojekte in der Ukraine zu bitten. Die hat  der Verein Europa GrenzenLos seit Kriegsbeginn, teils mit ukrainischen Kooperationspartner:innen, ins Leben gerufen.

Es gelang in wenigen Wochen, drei ukrainische Künstlergruppen bzw. Künstler:innen zu engagieren, die auch längere Wege in Kauf nahmen, ohne Honorar auftraten und den Zuhörer:innen ein interessantes und weit gefächertes Programm boten.

Die dreiköpfige Gruppe Dyvyna („Wunder“), ein Frauenensemble, bot  traditionelle ukrainische Lieder a cappella dar. Melancholische,  sehr ausdrucksstarke Musik, die viel von der ukrainischen Kultur und der wechselvollen Geschichte eines oft besetzten, geteilten Landes zum Ausdruck bringt.

Feinsten Jazz boten die Sängerin Etel Enenberg und ihre kongeniale Pianistin, Natalia Lebedeva. Das bunt gemischte Publikum, dessen Altersspektrum von einem Jahr bis ins hohe Alter reichte, war begeistert.

Der junge Pianist und Musikstudent Yevgen Motorenko  spielte Ravel, Chopin und den zeitgenössischen ukrainischen Komponisten Valentyn Sylvestrov nuancenreich und dabei mit großer expressiver Kraft.

Nahezu zwei Stunden Musik auf höchstem Niveau, gut gemischt und begleitet von einer sommerlich-netten Atmosphäre – in der Pause noch gewürzt mit aktuellen Landtagswahlergebnissen – sorgten für einen außergewöhnlichen Abend und eine erfreuliche Spendenbereitschaft. Mehr als 500 Euro konnten im Anschluss dem Verein übergeben werden. Valery Fedoranich, Leiter des Transkarpatischen Christlichen Instituts in Chust (Westukraine), der während des Konzerts zugeschaltet worden war, berichtete von Hilfsprojekten, die diese evangelische Bildungseinrichtung seit Kriegsbeginn organisiert.

Neben Traumabehandlung, Medikamentenlieferungen u.a. werden nun mit den Spenden der Konzertbesuche Baumaterialen beschafft und freiwillige Helfer verpflegt, die beim Wiederaufbau zerstörter Häuser helfen – ganz ähnlich wie wir in Deutschland das seit dem vergangenen Sommer aus dem Ahrtal kennen.

Taten der Hoffnung, die sich mit der Hoffnungskraft der Musik verbinden und so Krieg und Zerstörung etwas entgegensetzen.

Spendenbox
Ukraine Konzert Piano Musikerin

Sängerin Etel Enenberg und ihre Pianistin Natalia Lebedeva

Kontakt

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