Ehrenamtliches Engagement in den Kirchenkreisen für Geflüchtete aus der Ukraine

Vielgestaltig und stark, jedoch nicht ohne Herausforderungen

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Mitte November 2022 hat der Fachbereich „Flucht, Migration, Integration“ die Beauftragten für Zuwanderungsarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, bezüglich des ehrenamtlichen Engagements in den Kirchenkreisen für Geflüchtete aus der Ukraine befragt. Die Beauftragten wurden per Online-Fragebogen um Auskunft über Formate der aktuellen Unterstützungsangebote, Angaben zum kirchlichen und kirchennahen Engagement sowie zu derzeitigen Herausforderungen, für die ehrenamtliche Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine, gebeten.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass – auch circa neun Monate nach Ausbruch des Angriffskrieges – das Engagement nach wie vor stark ist. Nach Angaben der Beauftragten, sind in Westfalen, in allen sechzehn in der Befragung vorgegebenen Engagement-Kategorien (z. B. Sprachcafés, bürokratische Unterstützung, Freizeitangebote) entweder ehrenamtliche Angebote für Geflüchtete allgemein oder spezifische Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine vorhanden. Über das Engagement in festen Formaten hinaus, finden in den Kirchenkreisen zusätzlich zahlreiche informell und privat organisierte Aktivitäten statt. So stimmte mehr als die Hälfte der Befragten der Aussage „das ehrenamtliche Engagement für Geflüchtete findet in unserem Kirchenkreis (auch Diakonie und anderweitig kirchennah) häufig informell und privat organisiert statt“ voll zu oder eher zu.

Als besondere Herausforderung wird zum einen die Unzufriedenheit und Frustration, hinsichtlich ungleicher Regelungen für Geflüchtete aus der Ukraine und für Geflüchtete aus anderen Ländern, genannt. Mehr als sechsundsechzig Prozent geben an, dies eher oder deutlich als Schwierigkeit für das Engagement zu sehen. Auch den angemessenen Umgang mit den traumatischen Erfahrungen der Geflüchteten erleben einige Beauftragte als herausfordernd für das Ehrenamt. Als ähnlich schwierig wird der Umgang mit der Unterbringungssituation gesehen („deutliche Herausforderung“: 33,3 %; „eher Herausforderung“: 33,3 %). Die Kommunikation mit Behörden beurteilen 73,4 Prozent der Befragten als Herausforderung (davon: „deutliche Herausforderung“: 26,7 %; „eher Herausforderung“: 46,7 %). Die Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements für Geflüchtete insgesamt wird dennoch als positiv erlebt: Mehr als die Hälfte der Befragungsteilnehmenden schätzt das Engagement als gleichbleibend stabil ein und etwas mehr als ein Viertel sieht sogar ein Wachstum der ehrenamtlichen Aktivitäten.

Die detaillierten Befragungsergebnisse können bei Romina Skupin angefragt werden.

 

Neue Engagierte und Interessierte an der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe sind immer willkommen.

 

 

Kontakt

Romina Skupin
02304 / 755 343
romina.skupin@kircheundgesellschaft.de
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte