Die Andacht zum 14. Kapitel im Buch des Propheten Jeremia

Wir leben in einer sich immer weiter verschärfenden Umweltkrise, Klimakrise und sozialen Krise. Sie lassen sich nur gemeinsam lösen. Über 36 Verbände und Organisationen aus dem Umwelt- und Sozialbereich machen mit 10 Thesen für einen sozialen und ökologischen Neustart deutlich: der Neuanfang kann nur als gemeinsames Vorhaben gelingen.

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Es ist eine wenig kuschelige Geschichte, in die uns der Vers aus dem 14. Kapitel des Buchs des Propheten Jeremia mitnimmt. Das Kapitel trägt die Überschrift: „Die große Dürre!“
In der Tat: Die Hitze lastet schwer auf dem Land. Die Menschen wissen nicht, warum sie von der schlimmsten Trockenheit seit Menschengedenken getroffen wurden. Die Erde lechzt. Die Bauern sind verzweifelt. Selbst die Reichsten, die ihre Untergebenen auf Wassersuche schicken können, sie gehen leer aus.

In brennender Hitze hält Jeremia dem Volk eine „Brand“rede, in der er dessen Verfehlungen drastisch vor Augen führt. Nicht Recht und Gerechtigkeit prägen das Zusammenleben, sondern Täuschung, Betrug und Vorteilssuche. Jeremia will aufrütteln. Er will, dass endlich die Zeichen der Zeit als Mahnung zur Umkehr erkannt werden. Schließlich - und das überrascht doch - wendet Jeremia sich an Gott selbst und fleht um Rettung aus der Katastrophe:

„Bist du es nicht, HERR, unser Gott, auf den wir hoffen?“ (Jeremia 14,22)

Die große Dürre aus dem Buch des Jeremia kommt uns bekannt vor. Sie passt frappant zur großen Dürre, zu den Waldbränden und immer neuen Hitzewellen, die wir in diesem Sommer wieder einmal erleben. Keiner (oder zumindest nur wenige) werden jetzt behaupten, das sei die Strafe Gottes – ein Tun-Ergehens-Zusammenhang, wie ihn das Volk Israel kannte. Dennoch ist auch unsere aktuelle Dürre menschenverursacht. In vielerlei Hinsicht erhalten wir heute nicht eine göttliche, jedoch eine „physikalische“ Quittung, für unsere immer noch andauernde Ausbeutung der Natur, die Quittung auch für die oft damit verbundenen Ausbeutung der menschlichen Natur. Bedrückend ist, dass vielfach vollkommen Unschuldige, Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, die größte Last seiner Folgen zu tragen haben.

Lesen Sie hier die vollständige Andacht.

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Klaus Breyer, Leiter des IKG

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