COP 28 in Dubai -
Ein Kommentar

2023 könnte WissenschaftlerInnen des Copernicus Climate Change Service der EU (C3S) zufolge das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren werden. Das Klima ändert sich schneller als erwartet. Das Wetter wird immer extremer. Die Schäden größer. In diesem Jahr wird der Ausstoß von Treibhausgasen einen neuen Höchststand erreichen.

COP28_Logo_©UAE_COP28

Währenddessen schrammt die COP28, die UN-Klimakonferenz, in Dubai nur knapp am Abbruch und klimapolitischen Scheitern vorbei. Statt eines von vielen Staaten und NGOs erhofften, klar definierten „Ausstiegs“ aus den fossilen Energieträgern brachte die Konferenz immerhin (!) noch ein Bekenntnis zur „Abkehr“ von Kohle, Öl und Gas zustande, wenn auch mit einigen Schlupflöchern.

Bis 2050 sollen weltweit Netto-Nullemissionen erreicht werden, flankiert durch eine Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 und einer Verdopplung des Tempos bei der Energieeffizienz. Die CO2 Speicherung (CCS) soll auf Sektoren der schwer zu dekarbonisierenden Industrie beschränkt bleiben. Unter den Entscheidungen von Dubai finden sich neben Schlupflöchern wichtige Schritte. Es hätte deutlich schlimmer kommen können. Immerhin wurde im Zentrum des Ölexports ein Bekenntnis zur Abkehr von den fossilen Energieträgern abgegeben. Um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen, ist dies jedoch nicht ausreichend. Sogar die 2°-Grenze ist nur noch mit großen zusätzlichen Anstrengungen erreichbar. 

Von größter Bedeutung ist, dass sich die Staaten auf einen Entschädigungsfonds bei Klimaschäden und -verlusten verständigen konnten, der besonders armen Ländern helfen wird. Darüber hinaus wurde ein „Klimaclub“ ins Leben gerufen, in dem viele ambitionierte Industrieländer die notwendige Transformation durch koordiniertes Handeln besser voranbringen wollen.

Auch NRW will bis 2045 eine klimaneutrale Industrieregion zu werden. Die Transformation gestalten, das Klima schützen, den Wirtschafts- und Industriestandort stärken und den sozialen Zusammenhalt in schwierigen Zeiten schützen und ausbauen: All dies gelingt nur gemeinsam und ist alles andere als einfach. Aber der Umbauprozess kann erfolgreich sein, wenn Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Gesprächskanäle offenhalten und in geeigneten Formaten Interessenskonflikte und Blockaden aus dem Weg räumen.

Als EkvW und Institut für Kirche und Gesellschaft wirken wir daran mit, u.a. über unsere kirchliche Klimastrategie, über unser Engagement beim Klimadiskurs.NRW und der Klimaallianz Deutschland.

          

Klaus Breyer, Leiter des IKG, ist geschäftsführender Vorstand des KlimaDiskurs.NRW und Sprecher der Klima-Allianz Deutschland.

 

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Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft der EKvW

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