Schwerpunkte der 9. NRW Nachhaltigkeitstagung waren die Themen Jugendbeteiligung und Generationengerechtigkeit. Das war direkt im Anschluss an die Eröffnung des Tages durch Umweltminister Oliver Krischer Diskussionsthema: Sollten bei Wahlen die Stimmen von jungen Menschen ein stärkeres Gewicht haben als die älterer Menschen, weil die heute getroffenen Entscheidungen längere Auswirkungen auf die Leben jüngerer Generationen haben? Die Frage wurde kontrovers diskutiert. In einem Punkt war sich die Runde aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verbänden einig: Es brauche mehr Jugendbeteiligung und die Absenkung des Wahlalters mindestens auf 16 Jahre. Jugendliche hätten mehr Interesse an Politik, wenn größere Möglichkeiten zur Mitbestimmung bestünden.
Die Teilnehmenden von #mitmischenNRW stellten in einem Workshop einige ihrer 115 Forderungen für die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes vor. Die Jugendlichen wurden im Projekt über mehrere Monate von Germanwatch begleitet und neben den inhaltlichen Forderungen fit für die aktive Mitgestaltung von Politik gemacht. Besonders wichtig war ihnen der Transfer in die Praxis der Workshopteilnehmende. Sie fragten, wie die Forderungen in die eigene Arbeit aufgenommen werden könnten.
Ein ernster wie unterhaltsamer Punkt war der Vortrag von Eckart von Hirschhausen. Mit seiner Stiftung „Gesunde Erde Gesunde Menschen“ möchte Hirschhausen die Menschen erreichen, die mit Klimaschutz derzeit noch wenig anfangen können: „Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns“, ist sein Appell. Der Mediziner brachte den Zuhörer*innen den Zusammenhang von Klimaveränderungen und unserer Gesundheit anschaulich näher.
Der Markt der Möglichkeiten bot in den Pausen interessante Informationen und die Möglichkeit zum Austausch mit spannenden Projekten und Initiativen, wie der Kampagne Faires Jugendhaus, die vom Institut für Kirche und Gesellschaft gemeinsam mit dem Amt für Jugendarbeit und dem Oikos Institut in Westfalen vorangebracht wird.
Unter dem Motto „NRW2030 Gemeinsam. Nachhaltig. Handeln“ trafen sich ca. 500 Menschen im Landtag NRW.
Thea Jacobs
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