Empowerment

Entwicklung von Strategien, die Menschen in ihrer Selbstbestimmung und Autonomie stärken.

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Das Konzept des Empowerments fragt nach Wegen, um aus Fremdbestimmungs- und Ohnmachtserfahrungen austreten und so über eigene Belange eigenständig entscheiden und bestimmen zu können.

Empowerment bedeutet wörtlich übersetzt „Selbstbemächtigung bzw. – befähigung“ (vgl. Kuhlmann 2018). Zentraler Aspekt des Begriffes ist „power“, also Macht. Macht im Sinne von der Möglichkeit über das eigene Leben bestimmen zu können, Ungerechtigkeiten aktiv zu bekämpfen, an Entscheidungen beteiligt zu werden und Zugänge zu materiellen Ressourcen (Wohnraum, Einkommen,  Anerkennung, Bildung) zu erhalten (vgl. Rosenstreich 2018). Der Empowermentansatz richtet sich somit gezielt an Menschen mit Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen und stellt die Frage, wie eine Neuverteilung von Macht und Ressourcen gestaltet werden kann und welche Maßnahmen dafür ergriffen werden müssen. Die Reflexion von Privilegien und verfestigten Machtstrukturen sind in diesem Zusammenhang unerlässlich, um (rassistische) Machtverhältnisse und  Unterdrückungsmechanismen abbauen zu können. Ansatzpunkte für Empowermentprozesse, die zu Entfaltungsmöglichkeiten sozialer Gruppen führen, sind somit Individuen, aber auch - und insbesondere - gesellschaftliche Strukturen. Empowerment ist somit ein „praktisches, theoretisches und politisches Strategie- und Handlungskonzept, das die Stärke jedes einzelnen Menschen als Ausgangspunkt für individuelle und gesellschaftliche Veränderung sieht“ (Benbrahim 2017; vgl. Can 2013). Dabei ist die Schaffung von sicheren Räumen (sogenannte „safe spaces“) für Menschen mit Rassismuserfahrungen ein wichtiger Bestandteil des Konzepts,  das zur Stärkung der Persönlichkeit und Überwindung von Ohnmachtserfahrungen beitragen kann.

Am Institut für Kirche und Gesellschaft wird das Empwowermentkonzept insbesondere im Fachbereich Flucht, Migration, Integration im Projekt „Aus eigener Kraft – Empowerment junger geflüchteter Menschen beim Einstieg in Ausbildung und Arbeit“ als handlungsleitend verstanden. Hier gelangen Sie zur Projektseite und erhalten weitere Informationen.

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Antonia Holtmann