Erleben wir die unruhigsten Zeiten der letzten Jahre? Noch hält die Pandemie die Welt in Atem und ein Krieg, eine humanitäre Krise jagt die nächste. Unter Druck müssen Lösungen gefunden werden – in der Bundes- und Landespolitik, in der Verwaltung, in Beratungsgesprächen. Schon blickt die (mediale) Öffentlichkeit auf die nächste Katastrophe. Einige Schauplätze geraten ganz aus der Aufmerksamkeit, wie der Krieg in Syrien seit nunmehr elf Jahren. Durch die Arbeit im Bereich Asyl und Flucht erfahren wir von den vielen Bedrohungen – durch die Geschichten der schutzsuchenden Menschen – gleichzeitig und hautnah. Fachkunde, Übersicht und Zeit für den Einzelfall sind mehr denn je gefragt.
Bei der Dialogtagung 2022 standen drei Länder im Fokus: Afghanistan – ein Jahr nach dem Umsturz durch die Taliban mit Blick auf die Lage vor Ort und die Entscheidungspraxis beim Bundesamt, Guinea als unser diesjährigen Länderschwerpunkt und die Ukraine im Kriegszustand und mit den Folgen für das Asyl- und Aufnahmeverfahren in Deutschland.
Die Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine ist eindrucksvoll und wirft gleichzeitig Fragen für Asylsuchende aus anderen Ländern auf. Und wie gestaltet sich die asylpolitische Ausrichtung der Bundesregierung ein Jahr nach der Wahl?
Wir haben uns auch mit ganz grundsätzlichen Themen auseinandergesetzt wie dem Recht auf Familie im Asylverfahren oder Digitalisierungsprozesse und Datenmanagement im Bereich Asyl.
Wie in jedem Jahr wurden alle Themen aus den unterschiedlichen Perspektiven von Vertreter:innen staatlicher Behörden und der Wohlfahrt mit Fachinputs eingeführt und damit eine gute Grundlage für die anschließende Diskussion gelegt. Im Folgenden stehen alle Vorträge und Materialien zum Download zur Verfügung.
Aktuelles aus BMI, BAMF und MKJFGFI
Krieg in der Ukraine - Veränderungen in der Entscheidungspraxis
Recht auf Familie im Dublin-Verfahren
Länderschwerpunkt Guinea
Update: Afghanistan – Ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban
AG 1 – Vulnerabilität durch Erfahrungen auf der Flucht –
AG 2 – Besondere Schutzbedarfe: Bekannt – unerkannt?
AG 3 – Welche Rom*nja brauchen (k)einen Schutz? Ein Austausch über Lebenssituationen, Schutzbedarfe, Entscheidungspraxen
AG 4 – “Allein, mir fehlt der Glaube …” – Konversion als Gegenstand von Asylverfahren
AG 5 – Datenmanagement im Asylverfahren – digitalisiert, zentralisiert, informiert?!
AG 6 – Der Folgeantrag gemäß § 71 AsylG – Voraussetzungen und was bei der Antragstellung zu beachten ist